Pfarramtssekretärin brennt für das Lektorenamt

Wussten Sie schon, dass unsere Pfarramtssekretärin Katharina Hebentanz ausgebildete Lektorin im Dekanat Münchberg und in Weißenstadt ist?

Wir freuen uns, dass Katharina Hebentanz für uns am 29.10.23 und am 17.12.2023 den Gottesdienst in der Stadtkirche St. Jakobus zu Weißenstadt halten wird.

Was macht ein Lektor / eine Lektorin?

Lektoren / Lektorinnen ist die Leitung des Gottesdienstes übertragen, einschließlich der öffentlichen Verkündigung des Wortes Gottes. Dabei halten sie sich an eine vorgegebene Lesepredigt.

Der Dienst des Lektors / der Lektorin ist eine ehrenamtliche Aufgabe in der Kirchengemeinde, daher muss bereits vor der Ausbildung die Zustimmung des Kirchenvorstandes gegeben sein.

Wie wird man Lektor / Lektorin?

Geeignet sind alle Gemeindeglieder, die bei Ausbildungsbeginn mindestens 18 und höchstens 69 Jahre alt sind, die gerne den traditionellen Gottesdienst am Sonntagmorgen feiern und mehr darüber erfahren möchten und die sich gerne mit biblischen Texten beschäftigen und das Evangelium weitergeben möchten.

Die Ausbildung umfasst acht Wochenendseminare (Freitagabend bis Sonntagmittag) oder vier Blockseminare (Donnerstagmittag bis Sonntagmittag) und besteht aus zwei Modulen.

Modul I: Biblisch-theologischer Grundkurs:

Gemeinde / Kirche / Amt, Schriftverständnis, Das Alte Testament, Das Neue Testament, Bekenntnis / Kirchenjahr

Modul II: Grundkurs Gottesdienst:

Liturgie: Lesung / Gruß / Singen, Umgang mit der Lesepredigt: Predigtauftritt 1, Liturgie: Segen / Gebet / Singen, Umgang mit der Lesepredigt: Predigtauftritt 2

Zur Ausbildung gehört eine Praxisbegleitung vor Ort – in der Regel durch den Gemeindepfarrer / die Gemeindepfarrerin. Ausbildungsinhalte können hier noch einmal besprochen und vertieft werden. Während des gottesdienstlichen Ausbildungsteils gestaltet der künftige Lektor / die künftige Lektorin einzelne Stücke im Gottesdienst und erhält Rückmeldung durch den Praxisbegleiter / die Praxisbegleiterin. Abschließend wird ein gesamter Gottesdienst gehalten. Der Praxisbegleiter / die Praxisbegleiterin sendet dann einen ausgefüllten Rückmeldebogen an den zuständigen Regionalbischof / die zuständige Regionalbischöfin.

Nach erfolgreicher Teilnahme am Kolloquium beim zuständigen Regionalbischof / bei der zuständigen Regionalbischöfin kann der Kirchenvorstand die Übertragung des Dienstes als Lektor/in beschließen. Eine entsprechende Urkunde wird durch das zuständige Dekanat erstellt. Zusammen mit eine/m Hauptamtlichen wird ein Einführungsgottesdienst in das Lektorenamt gehalten.

Über den Dienst gibt es schriftliche Vereinbarungen, in denen zum Beispiel festgehalten wird, wie häufig der Lektor / die Lektorin zum Einsatz kommen darf.

Für den Dienst ist das Tragen des Lektorentalars vorgesehen, die Kosten übernimmt die Kirchengemeinde.

Die Kosten der Lektorenausbildung (einschließlich Arbeitsmaterial) trägt die Landeskirche. Die Kirchengemeinde beteiligt sich mit einem Betrag von 300,00 EUR.

Durch den Dienst und während der Ausbildung entstehende Fahrtkosten werden den Ehrenamtlichen erstattet.

Lektoren und Lektorinnen werden auch über die Ausbildung hinaus in ihrem Dienst begleitet. In jedem Dekanat ist ein Pfarrer / eine Pfarrerin benannt, der / die zu regelmäßigen Treffen und auch Fortbildungen einlädt.

Wenn Sie Interesse an dem Lektorenamt haben, wenden Sie sich bitte an unser Pfarramt. Wir informieren und beraten Sie gerne.

Für weitere Informationen oder Rückfragen steht Ihnen auch gerne Frau Karin Melchin im Gottesdienst-Institut Nürnberg, Sperberstr. 70, 90461 Nürnberg, Tel. 0911 81002342, zur Verfügung.

Lesen Sie gerne die Dialog-Predigt vom Einführungsgottesdienst für Katharina Hebentanz, verfasst von Pfarrer Christian Höllerer (derzeitiger Vakanzvertreter für die Kirchengemeinde Zell):

Gnade sei mit Euch und Friede von dem, der ist und er der da war und der da kommt.

Liebe Gemeinde,

Der Predigttext für den heutigen Sonntag steht im ersten Petrusbrief im dritten Kapitel, die Verse 8-17, ich lese aus der Übersetzung Hoffnung für alle

8 Und noch etwas möchte ich euch sagen, und das gilt für alle: Haltet einmütig zusammen! Nehmt Anteil am Leben des anderen und liebt einander als Geschwister! Geht barmherzig miteinander um und seid nicht überheblich.

9 Vergeltet nicht Böses mit Bösem, droht nicht mit Vergeltung, wenn man euch beleidigt. Im Gegenteil: Bittet Gott um seinen Segen für den anderen. Denn ihr wisst ja, dass Gott auch euch dazu berufen hat, seinen Segen zu empfangen.

10 Es heißt doch in der Heiligen Schrift: »Wer sich am Leben freuen und gute Tage erleben will, der achte auf das, was er sagt. Keine Lüge, kein gemeines Wort soll über seine Lippen kommen.

11 Von allem Bösen soll er sich abwenden und Gutes tun. Er setze sich unermüdlich und mit ganzer Kraft für den Frieden ein.

12 Denn der Herr sieht mit Freude auf solche Menschen, die nach seinem Willen leben, und hat immer ein offenes Ohr für ihre Bitten. Allen jedoch, die Böses tun, stellt sich der Herr entgegen.« 13 Und wer sollte euch Böses tun, wenn ihr euch mit ganzer Kraft für das Gute einsetzt?

14 Doch selbst wenn ihr leiden müsst, weil ihr nach Gottes Willen lebt, könnt ihr euch glücklich schätzen. Darum fürchtet euch nicht vor dem Leid, das euch die Menschen zufügen, und lasst euch von ihnen nicht einschüchtern.

15 Allein Christus, den Herrn, sollt ihr ehren.[2] Seid immer bereit, Rede und Antwort zu stehen, wenn euch andere nach der Hoffnung fragen, die euch erfüllt.

16 Begegnet ihnen freundlich und mit Respekt. Ihr sollt ein gutes Gewissen haben! Dann nämlich werden alle, die Lügen über euch verbreitet haben, beschämt sein. Sie werden erkennen, dass sie Menschen verleumdet haben, die in der Verbundenheit mit Christus ein vorbildliches Leben führen. 17 Es ist doch besser – wenn Gott es so will –, für das Gute zu leiden als für etwas Schlechtes.

Herr, segne unser Reden und Hören durch deinen Heiligen Geist. Amen.

Abschnitt I: K. Hebentanz

Liebe Gemeinde,

Seid bereit und „Vergeltet nicht Böses mit Bösem“. Gar nicht so einfach. Richtig Böses erlebe ich Gott sei Dank selten. Wenn dann sind es sind eher Kleinigkeiten des Alltags; für die es aber manchmal auch eine Herausforderung sein kann.

Seit 2013 lebe ich mit meinem Mann und unseren zwei Töchtern, die drei und fünf Jahre sind, in Zell. Wir genießen die schönen Seiten und manchmal erleben wir die Herausforderungen, die das Familienleben eben so bringt.

Immer wieder fällt mir auf, wie aufmerksam Kinder ihre Eltern und Bezugspersonen reflektieren; wie sehr wir da beobachtet und manchmal auch imitiert werden. Ein Grund mehr, zu versuchen, eine positive Lebenseinstellung zu pflegen. Und so versuchen wir immer, möglichst viel Geduld an den Tag – und in die Nacht – zu legen und genug Platz für den Eigensinn zu lassen. Wir „setzen uns mit ganzer Kraft für den Frieden zwischen den beiden ein“ und erklären, warum wir die ein oder andere Idee nicht befürworten. Da fällt oft der Satz, den meine Mutter sagte, als ich Kind war: „Der Klügere gibt nach.“

Man kann bei manchen Situationen im Leben lächelnd drüber stehen, nach dem Motto meines Vaters: „Ach, das brauchst du dir nicht so zu Herzen nehmen“, z. B. wenn sich jemand unbedingt vordrängeln will. Aber es gibt auch Situationen im Leben, bei denen man zwar nicht Böses mit Bösem vergelten sollte, aber auch nicht alles einfach ignorieren und hinnehmen darf.

Abschnitt II: Pfr. Höllerer

(…)Das scheint mir das zentrale Element unseres Bibeltextes zu sein: Seid bereit, von der Hoffnung zu erzählen, die uns Christen trägt! (…)

Liebe Frau Hebentanz, Sie haben sich dazu bereiterklärt diese Hoffnung im Gottesdienst weiterzugeben. Mögen Sie uns ein bisschen von Ihrem Leben erzählen wie Ihr Weg bis heute war?

Abschnitt III: K. Hebentanz

Ich bin bereit zur Hoffnung und versuche, jeden Tag aus dieser Hoffnung zu leben.

Meine Familie wohnte im Schatten des Kirchturms und so lebten mir meine Mutter, die heute noch u. a. Mesnerin ist, und meine Schwester, die heute Pastorin in Hamburg ist, das ehrenamtliches Engagement in einer Kirchengemeinde vor.

Ich bin 1988 in Hof geboren und ab dem Kindergartenalter, durch die Kirchengemeinde Hummeltal bei Bayreuth geprägt worden. Dort war ich als Betreuerin im Kindergottesdienst und in der Jugendschar, in der Ausgestaltung von Familiengottesdiensten und im Instrumentalchor mit Gesang, Gitarre und Klavier engagiert. Als Kirchenvorsteherin habe ich oft die Lesungen gelesen und wollte innerlich damals schon Lektorin werden, war aber anderweitig genug eingebunden.

Mit dem Lektorenamt, dem halten von Kindergottesdiensten und dem Gesang in unserer Band, Eternal Light, möchte jetzt ich meinen Kindern das Engagement in einer Kirchengemeinde vorleben.

Ich freue mich darauf, durch meinen Lektorendienst alle anderen Haupt- und Ehrenamtlichen unterstützen zu dürfen und Sie, liebe Gemeinde, kennen zu lernen.

Der Glaube ist mein festes Fundament, in allen Lebenssituationen und die Bibel dient mir zur Orientierung im Leben.

Und ich wünsche mir für meine Kinder, dass auch sie das irgendwann einmal so empfinden.

Seit Dezember 2022 bin ich die Pfarramtssekretärin in Weißenstadt. Diese Aufgabe ist mir ebenfalls eine Herzensangelegenheit.

Abschnitt IV: Pfr. Höllerer

Seid bereit!

Erinnern Sie sich an das Lied „Seid bereit“ aus König der Löwen? Scar schwört seine Hyänen-Gang auf sich und den bevorstehenden Angriff ein (…) Scar manipuliert die Hyänen: in blinder Loyalität hören sie gar nicht richtig zu, was Scar zu ihnen und über sie sagt. Sicher: Nur ein erfundenes fabelartiges Musical – und doch trägt es tiefe Wahrheit in sich: Wie leicht ist es, in entsprechend düsteren Stimmungen mit ein bisschen rhetorischem Geschick manipuliert zu werden.

Eine andere Sprache spricht der Petrusbrief. (…) Wie man diese Hoffnung auszudrücken versucht, ist sicherlich manchmal gar nicht so einfach. (…)

Petrus setzt in seinem Aufruf eine Voraussetzung, die er gar nicht näher ausführt: Damit wir immer von dieser Hoffnung erzählen können, braucht es die Basis immer wieder zu versuchen, in dieser Hoffnung zu leben. (…)

Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,

bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.